Seit einigen Wochen beschäftigen sich die Fünftklässler der GSR mit dem Thema Haustiere im Biologie-, Natur- und Technik-Unterricht (BNT). Unter anderem lernten sie am Beispiel des Hundes, wie man Heimtiere auch gezielt als Nutztiere einsetzten kann.
„Wie macht der Wolf?“, „Platz!“ oder „Fuß!“ waren nur einige Kommandos, welche Mira, eine achtjährige Beagle-Dame, von ihrem Frauchen Sara Kirdar erhielt und die Schüler und Schülerinnen der fünften Klassen am 18. Oktober in großes Staunen versetzte. Frau Kirdar ist Hundetrainerin in Heidelberg, kommt aus der Pädagogik und arbeitet professionell in der Ausbildung und Betreuung von Hunden. Ihr wohl wichtigstes Kommando an diesem Tag war jedoch: „Such!“.
Wer bei Mira nun an einen Blindenführ-, Rettungs- oder Schlittenhund denkt, liegt bei den naheliegenden Hundeberufen. Miras Job ist aber ein ganz anderer. Sie sucht Käfer, genauer gesagt den asiatischen Laubholzbockkäfer. Dieser wird immer wieder neu eingeschleppt und macht sich leider auch bei unseren einheimischen Laubbäumen breit. Er frisst sich von außen durch die Rinde der Bäume nach innen und macht sie instabil. Dies führt letztlich zum Tod eines Baumes. Von einem befallenen Baum geht die Gefahr aus, dass er bricht. Somit gilt diese Käferart inzwischen als gefährlichster Schädling für Laubhölzer weltweit. Hier in Deutschland hat er keine natürlichen Fressfeinde außer dem Buntspecht, sodass es Hunde wie Mira braucht, die auf die Jagd nach dem gefräßigen Käfer gehen. Wird ein Baum mit einem Befall gefunden, so müssen Maßnahmen getroffen werden wie zum Beispiel eine Fällung, damit der Baum durch seine Brüchigkeit kein Sicherheitsrisiko darstellt und sich der Käfer weniger rasch verbreitet. Die auszubildenden Hunde werden in einem speziellen Training mit Riechproben auf die Käfer abgerichtet. „Miras Nase ist so gut, dass sie selbst ein Gummibärchen in einer 100 Liter Badewanne gefüllt mit Wasser noch riechen kann“, berichtete Sara Kirdar, „und übertragen auf die Käfer ist das Auffinden der kleinen Tiere überhaupt kein Problem für sie, wie ihr noch sehen werdet“.
Nach einer kurzen Kennenlernrunde mit Frau Kirdar und der Begutachtung des asiatischen Laubholzbockkäfers als Präparat, wurden Duftproben desselben im Schulhof versteckt. Anschließend durfte Mira im Beisein der Kinder fleißig suchen. Obwohl sich die Schüler und Schülerinnen schwere Verstecke ausgesucht hatten, konnte Mira sie tatsächlich alle finden. Für Mira gab es im Anschluss an ihre Suche natürlich ein Leckerli. Nach dem Abschied der Schülerinnen und Schüler von Mira fielen viele begeisterte Äußerungen: „Mira liebt Leckerlis.“ „Frau Kirdar ist sehr nett und Mira ist der schönste Hund der Welt.“ „Mira ist so süß!“ „Kann sie noch einmal kommen?“
Die Schülerinnen und Schüler hatten sehr viel Spaß bei dem Besuch der Beagle-Dame Mira. Sie lernten einiges über den Umgang mit Hunden und konnten an diesem Praxisbeispiel sehr anschaulich sehen, wie Hunde mit ihren vielen Sinneswahrnehmungen für den Menschen nützlich sein können. Die Kinder bedanken sich sehr herzlich bei Frau Kirdar für ihr Kommen.
Frau Brüstle