Ausflug der Klasse 10b ins Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma Heidelberg

Am 12. März unternahm die Klasse 10b mit Frau Fuchs und Herrn Müller eine Exkursion in die Heidelberger Altstadt, um die Ausstellung „Deutsche Sinti und Roma im Dritten Reich“ zu besuchen.

Gemeinsam fuhren wir mit der S-Bahn bis zur Altstadt. Im Dokumentationszentrum wurden wir von zwei netten Mitarbeitern empfangen, die uns über den Tagesablauf aufklärten. Unser Workshopleiter begann seinen Vortrag mit einer kleinen Einführung, wobei wir unser Wissen über die deutschen Sinti und Roma mit einbringen konnten. Dank des Geschichtsunterrichts und unserer Deutschlektüre „Mano“ waren wir fähig, ein paar Dinge beizutragen. Das Jugendbuch aus dem Jahr 2005 von Anja Tuckermann erzählt vom Schicksal eines Sinto-Jungen, der die Gefangenschaft in einem Konzentrationslager und einen Todesmarsch überlebte und am Ende des zweiten Weltkrieges zufällig nach Frankreich geraten ist. Wir lernten natürlich viel Neues, unter anderem erklärte er uns den Unterschied zwischen den Sinti und Roma und den Begriff „Zigeuner“, den die meisten von uns nicht kannten.

Schließlich begann er, uns in Gruppen von zwei bis vier Schülern einzuteilen. Jede Gruppe fand sich über ausgeteilte Kärtchen, auf denen Gegenstände abgebildet waren, die immer etwas mit dem Völkermord an den deutschen Sinti und Roma zu tun hatten. Unsere Aufgabe war, mit ein paar Mitschülern eigenständig Informationen zu einem Unterthema der Ausstellung über die Verfolgung zu erarbeiten und die Ergebnisse in einer Mini-Präsentation wiederzugeben. Dabei war es für manche von uns eine neue Erfahrung, mit Mitschülern eine Präsentation vorzubereiten, mit denen man sonst nie zusammengrarbeitet hätte. Auch mithilfe einer Box, die zu der dazugehörigen Gruppenkarte gehörte und die Arbeitsmaterialien wie Kurzfilme, Bilder, Texte und Zitate enthielt, gelang es jeder Gruppe, innerhalb einer Stunde eine fünfminütige Präsentation zu ihrem Thema aufzubauen.

Gegen 11 Uhr hatten wir eine kleine Pause. Danach fingen wir an, durch die komplette Ausstellung zu laufen und uns jede erstellte Gruppenpräsentation zu den einzelnen Themen wie die Rassenlehre-Forschung, die Deportation der Sinti und Roma in Konzentrationslager, das Leben einzelner Sinti und Roma im Dritten Reich, das Schulleben der deutschen Sinti und Roma-Kinder und einiges mehr, anzuhören. Unser Leiter ergänzte zu jedem Thema einige Informationen und ließ uns vieles hinterfragen. Was wir besonders positiv empfanden war, dass wir uns eigenständig Informationen erarbeitet hatten, die wir uns selbst gegenseitig präsentieren konnten. Dies war für uns lebendiger und besser, als einen langen Vortrag von einer Person anzuhören. So beschäftigten wir uns nämlich selbst vielmehr mit dem Völkermord an den deutschen Sinti und Roma.

Nach eineinhalb Stunden hatten wir uns jedes Unterthema angehört. Zum Schluss begleitete uns unser Ausstellungsführer zu einem Steg, an dem eine Gedenktafel sowie ein Buch mit Tausenden von Namen der Opfer des Holocaust standen. Das beigefügte Schwarz-weiß-Foto zu unserem Text ist übrigens eine Momentaufnahme und zeigt die Deportation einiger Sinti in Asperg im Mai 1940.

Wir bedankten uns zum Schluss für die lehrreiche Führung und gingen gemeinsam in die Hauptstraße von Heidelberg.

Alles in Allem war es ein gelungener Ausflug, bei dem bestimmt jeder etwas dazu gelernt hat.

Salima und Angela 10b